Allein die Ansage der Stadt Dresden am Donnerstag, die Spaziergänge des “maßnahmenkritischen Klientels” gestern verbieten zu wollen, spricht schon Bände. Bei vielen Demonstranten der friedlichen Wende 1989 weckt dies Erinnerungen an dunkle DDR-Zeiten wach. Eine solche politische Schikanierung bestimmter Menschengruppen verstößt nicht nur gegen das Grundrecht der Gleichbehandlung, sondern ist auch eine demokratiefeindliche Aushebelung der Versammlungsfreiheit. Denn während am Samstag drei Demonstrationen des politischen gern gesehenen links-grünen Lagers stattfinden durften, wurden an die 100 Spaziergänge teils einzelner Paar vom Despoten Hilbert ohne Begründung verboten.

Dresden ist zur DDR 2.0 mutiert: DDResden

Das hat die friedliebenden, demokratischen Fußgänger jedoch nicht gestört. Rund 2000 von ihnen spazierten am 22.01.2022 trotzdem fröhlich durch Dresden und ließen sich auch nicht durch die fast 800 Polizisten davon abbringen. So zogen sich mehrere Spaziergänge insgesamt über eine Länge von rund 2 km durch die Straßen Dresdens. Ausgangspunkt war der Altmarkt und von dort ging es weiter über den Comeniusplatz zum Programmkino Ost. Offensichtlich wollten die Spaziergänger zu der angemeldeten und nicht verbotenen Demo der Freien Wähler an der Stadtgrenze zwischen Dresden und Heidenau laufen, die 16 Uhr begann. Jedoch versuchte die Polizei die Fußgänger auf dem Weg dorthin abzudrängen, so dass sie über den Schillerplatz zurück in Richtung Innenstadt gelaufen sind. Am Sachsenplatz haben sich die Spaziergänger dann anscheinend vereinzelt, nachdem sie bereits über 2 Stunden den Polizeischikanen strotzten und teilweise mehr als 10 Kilometer zu Fuß zurück gelegt hatten.

Ergebnis: Ein erfrischender Tagesausflug durch Dresden-Blasewitz zur Stärkung der Gesundheit.

Wie hilflos die Polizei wieder einmal in puncto Schikanierung friedlicher Bürger war, zeigt nicht nur, dass sie bspw. einem Auto einen Platzverweis ausgesprochen haben, sondern auch, dass zeitgleich rund 7000 Menschen nahezu unbehelligt in Chemnitz und fast 2000 Menschen in Leipzig laufen konnten. Das ist das Resultat der diktatorischen Willkür eines machtgierigen Kretschmer-Regimes. Die freiheitsbewussten Menschen haben den Despoten an diesem Wochenende wieder einmal in ganz Sachsen gezeigt, wer der Souverän ist.